DigITAll: Optimale Koordination im Tiefbau

Das Projekt DigITAll sorgt für eine reibungslose Abstimmung und Genehmigung von Tiefbaumaßnahmen. Davon profitieren alle: Bauunternehmen, Leitungsbetreiber, Behörden und auch die Bürger:innen

Anfang 2020 hat der Hamburger Senat eine umfassende Digitalstrategie für die Stadt beschlossen. Teil dieser Strategie ist das Projekt DigITAll des Fachbereichs DigiLab im Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Es zeigt beispielhaft, welche Vorteile die Digitalisierung für Wirtschaft, Verwaltung und Bürger:innen realisieren kann. Im Bereich des Tiefbaus wird DigITAll für eine vereinfachte Koordination während der Bauplanung und einen optimierten Verkehrsfluss sorgen.

„Als ein wichtiger Teil der übergreifenden Hamburger Digitalstrategie sorgt DigITAll für eine klimaschonende und zugleich reibungslose Mobilität und gewährleistet eine bürgerfreundliche Verwaltung.“

René Binnewerg, Projektleiter DigITAll

Das Ziel von DigITAll ist es, einen vollständig digitalen Prozess (Ende-zu-Ende) für die Bearbeitung aller relevanten Tätigkeiten im Rahmen von Tiefbaumaßnahmen zu etablieren, der die Verfahren beschleunigt. Von den Projektleiter:innen, die eine Baumaßnahme beantragen, über die Sachbearbeiter:innen, die sie prüfen und genehmigen, bis zu den Bürger:innen, die von einer Baustelle auf der Straße möglichst wenig beeinträchtigt werden wollen, werden alle von diesem Prozess profitieren.

Hierfür wurde innerhalb des Projektes DigITAll der Onlinedienst BauWeiser entwickelt. Dieser ist eine umfassende Vernetzungsplattform, die die Akteure eines solchen Planungs- und Genehmigungsprozesses verbindet, also Leitungsbetreiber, Bauunternehmen, Planungsbüros und Genehmigungsbehörden.

Zentrale Datenverwaltung

Mit BauWeiser, der zum Beispiel bewährte digitale Fachverfahren wie das Leitungsanfrage-Tool ELBE+ und das georeferenzierte Koordinations-Tool roads integriert, wird Nutzer:innen ein einziger digitaler Dienst mit zentraler Datenverwaltung zur Verfügung gestellt, in dem die bisherigen zahlreichen analogen Verfahren zusammengefasst sind.

„In dem digitalen Verfahren stehen mehr Informationen zur Verfügung, und damit ist die Befüllung der Anträge einfacher, schneller und zeitgleich qualitativ hochwertiger“, so Projektleiter René Binnewerg. Der Projektleiter spricht von einem proaktiven Datenaustausch. Antragsteller:innen müssen nicht nach Informationen suchen, sondern die Verwaltung stellt ihnen diese elektronisch über BauWeiser bereit.

Partner direkt angeschlossen

Realisiert wird das Projekt mit einer großen Zahl von Partnern aus Industrie und Verwaltung. Als Vertragspartner direkt über den sogenannten Premiumzugang angeschlossen sind die städtischen Versorgungsunternehmen. Mit BauWeiser wird gewährleistet, dass die unterschiedlichen Anfragen, die bei der Planung zu berücksichtigen sind (wie die Abklärung von Leitungen, Bäumen, Kampfmittelfreiheit), direkt im Verfahren zu klären sind. Bei sich zeitlich und räumlich überlagernden Baumaßnahmen bietet das Prozesshaus das Regelwerk, um diese zu koordinieren und Synergien wie zum Beispiel Projektkooperationen zu schaffen.

Mehrere parallel zu stellende Einzelanträge und die wiederholte Eingabe etwa von Stammdaten gehören damit der Vergangenheit an. Die Abläufe werden standardisiert, die Genehmigungsverfahren verschlankt, und die Datensicherheit wird erhöht.

Auch Bürger:innen profitieren

Die Vorteile des digitalisierten Verfahrens kommen schließlich auch den Bürger:innen zugute. Eine optimierte Baumaßnahmenkoordinierung verbessert den Verkehrsfluss in der Stadt. „Stau ist einer der größten Verursacher von Umweltverschmutzung, zumindest was die Luftqualität angeht“, betont René Binnewerg. „Und immer, wenn Stau verhindert wird, wird auch die Schadstoffbelastung reduziert.“